Der Sommer hat begonnen und wir starten am 1.Juli in die Ferienzeit. Wir haben beschlossen, in dieser Zeit auch unser Spielzeug in die Ferien zu schicken. So startete der Montag mit einer großen Ausräumaktion in allen Gruppenräumen. Alle Kinder nahmen mit Freude an dieser Aktion teil und es wurde eifrig das Spielzeug in Kisten verstaut.
In allen Gruppenräumen stellten wir den Kindern Spielgaben wie Scheren, Kleber, Stoffe, Filz, Nadel und Faden,Pappe, Schwämme, Wolle und Ähnliches zur Verfügung. Dennoch, als das Spielzeug dann aber erst einmal weg war, trat in einigen Gruppen eine Orientierungslosigkeit auf. Die Kinder gingen vorerst ziellos durch den Raum und waren verwundert, womit sie sich denn jetzt beschäftigen sollten. „Aber womit sollen wir denn jetzt spielen?“ war die Frage, mit der wir uns auseinander setzen mußten. Wobei die schönste Antwort an die Kinder war:“Ich bringe euch jeden Tag etwas Schönes mit, womit ihr dann spielen könnt.“ Nun waren die Kinder natürlich gespannt, was es denn jeden Tag tolles zum Spielen gibt und freuten sich schon sehr auf die nächsten Tage. Der testliche Montag verlief dann mit dem Auswischen der Schränke und dem Einräumen der Materialien.Selbst unsere Krippenkinder waren erfinderisch und schnell wurden dort Kisten, Teppiche und Decken zum Spielen verwendet. So verging der Montag ganz schnell und wir freuten uns auf die nächsten Tage.
In den darauffolgenden Tagen gab es in jeder Gruppe emsiges Treiben zu beobachten und die Kinder beschäftigten sich mit den verschiedensten Dingen. Für die Krippenkinder steht die Bewegung im Vordergrund, die Kinder laufen, springen, hopsen und klettern über die Podeste, wobei die Spielgaben erst einmal keine große Bedeutung geschenkt bekommen. Hier werden mit Decken Verstecke gebaut, Bücher betrachtet, im Garten wurde getuscht und mit Wasser und Speisestärke experimentiert. Auch verwandelten sich einige Schäfchen in Waldarbeiter und verbrachten einen tollen Vormittag im Wald, wo sie ein Zelt entdeckten und dieses mit Ästen erweiterten, auf Spurensuche gingen und Ausschau nach Tieren hielten. Unsere Kindergartekinder sind in der ersten Woche noch sehr kreativ gewesen. Einige Kinder befüllten Luftballons mit Bohnen und bastelten daraus Knetbälle, es wurden Drachen genäht, aus Wolle wurde Haarschmuck geflochten, es wurde gefilzt und Verkleidungen aus Stoffbahnen hergestellt.
Draußen im Garten beschäftigten sich die Kinder viel mit dem Element Wasser. Es wurde abgemessen, umgeschüttet und mit Sand vermischt. Auch wurde die Werkstatt in Beschlag genommen. Bevor dort allerdings gehämmert, gesägt und gefeilt werden konnte, mußte dies erst einmal aufgeräumt werden und ein Schrank zusammengebaut werden, wobei die Kinder tatkräftig halfen.
Und so verging die erste Woche „spielzeugfrei“. Unser Fazit für diese Woche: Im Allgemeinen finden mehr Pollenspiele statt und die Kinder beteiligen sich mehr an sozialen Interaktionen. Die Gruppen sind ausgeglichener und ruhiger geworden und unsere Spielgaben werden anders als das Spielzeug nun mit mehr Sorgfalt behandelt. Die Kinder spielen nun intensiv und ausdauernd miteinander und sind in ihrem Spielverhalten nicht mehr so „sprunghaft“. Eine tolle Woche für uns Kinder und Erzieher/innen.